Düsseldorf (KNA) Die Hochschulen in Nordrhein-Westfalen werden einer Studie zufolge so häufig wie nie zuvor von Frauen geführt. Demnach sind 41,7 Prozent der Rektorate und Präsidien im Land weiblich besetzt. Damit liegt Nordrhein-Westfalen deutlich über dem Bundesdurchschnitt von 35,1 Proze ...
Düsseldorf (KNA) Die Hochschulen in Nordrhein-Westfalen werden einer Studie zufolge so häufig wie nie zuvor von Frauen geführt. Demnach sind 41,7 Prozent der Rektorate und Präsidien im Land weiblich besetzt. Damit liegt Nordrhein-Westfalen deutlich über dem Bundesdurchschnitt von 35,1 Prozent. 2013 hatte der Anteil noch bei 18,9 Prozent gelegen.
Das geht aus dem Gender-Report hervor, den das Netzwerk Frauen- und Geschlechterforschung NRW im Auftrag des Düsseldorfer Wissenschaftsministeriums erstellt hat. Die Studie erscheint alle drei Jahre und basiert auf Hochschulstatistiken, Online-Befragungen sowie Interviews mit Expertinnen und Experten.
Auch insgesamt ist der Frauenanteil an Hochschulen gestiegen. Der Anteil von Frauen in Hochschulleitungen und auf Professuren wuchs von 21,8 Prozent im Jahr 2013 auf 29,6 Prozent im Jahr 2023. Dekanate werden derzeit zu knapp 20 Prozent von Frauen geführt.
Wissenschaftsministerin Ina Brandes (CDU) bezeichnete die Entwicklung als wichtig für die Innovationskraft des Landes. Fast ein Drittel aller Lehrstühle sei inzwischen mit Frauen besetzt. Das stärke Wettbewerbsfähigkeit und sei zugleich eine Frage der Gerechtigkeit.
In allen Fachbereichen liegt der Anteil der Studentinnen weiterhin deutlich über dem der Professorinnen. Besonders groß ist die Lücke in der Medizin: Dort sind 68,6 Prozent der Studierenden weiblich, aber nur 28,7 Prozent der Professuren. In den Ingenieurwissenschaften fällt der Unterschied geringer aus, bleibt aber ebenfalls bestehen.
Den höchsten Professorinnenanteil verzeichnen die Geisteswissenschaften mit 46,3 Prozent. Der Bericht kommt zudem zu dem Ergebnis, dass Gleichstellungsarbeit vor allem dort erfolgreich ist, wo sie in den Fakultäten als gemeinsame Aufgabe verstanden wird. Die Autonomie der Fachbereiche spiele dabei eine zentrale Rolle.